Der große Primitivo di Manduria Test – 3 Weine im Vergleich

In diesem Beitrag setzten wir unsere Reihe an Tests von Winzerweinen im Vergleich zu Diskounterweinen fort. Der Primitivo di Manduria Test umfasst heute drei Weine beziehungsweise noch zwei weitere, die wir nicht im direkten Test hatten, aber in den Vergleich am Abschluss genommen haben. Getestet wurden ein Aldi Primitivo die Manduria, einer vom Weingut Tenuta Giustini und einer vom Weingut Erario aus Manduria direkt.



Primitivo di Manduria Test
Drei Primitivo di Manduria im Test

Bei allen drei Weinen handelt es sich um DOC Weine. Doch nun zu den einzelnen Rotweinen:

Ad Hoc – Primitivo di Manduria DOC von Tenuta Giustini

Der Ad Hoc Wein ist bereits seit Jahren im Sortiment von Weinistgeil und gehört zur Design Collection des Weinguts Tenuta Giustini. Das Weingut produziert Primitivo Weine in unterschiedlichen Ausprägungen. Dabei sind zwei Primitivo di Manduria Weine. Ich würde den Ad Hoc eigentlich als halbtrocken bezeichnen, auch wenn er als trockener Rotwein offiziell vermarktetet wird. Die Farbe dieses Rotweins ist rubinrot mit dunkleren Nuancen. Er duftet nach Pflaumen, Kirschen und Tabak. Allerdings ist er am Gaumen weich, mit einem vollen Körper, hat edle Tannine und ist im Abgang anhaltend. Ich hatte den Jahrgang 2018 im Test, der einige Noten von Honig hatte. Ein Wein, den ich nicht unbedingt zum Essen empfehlen würde, aber sicherlich als Entspannungswein danach.

Scorcura – Primitivo di Manduria DOC von Erario

Dieser Wein ist deutlich anders als der Ad Hoc, aber dazu später mehr. Der Scorcura gehört zu einer besonderen Serie des Weinguts Erario, die sich eigentlich auf Primitivo di Manduria spezialisiert haben mit sehr hohem Alkoholgehalt. Diese Weine haben dann 16-18% Alkohol und sind in der Preisklasse über 25,-Euro angesiedelt. Erario ist eins der wenigen Weingüter, die wirklich im Zentrum von Manduria sitzen. Deren Portfolio an Primitivo di Manduria ist wirklich groß.

Der Scorcura ist der kleinste Primitivo di Manduria des Weinguts, deswegen im Vergleich zu Diskounter Weinen die richtige Wahl. Im Primitivo di Manduria Test kann er durchaus mithalten, sowohl mit dem Preis als auch mit dem Geschmack. Der Wein hat stattliche 14% ist dunkelrot und hat das typische fruchtige Aroma eines Primitivos di Manduria, aber ist viel weniger lieblich als der Ad Hoc. Diesen Wein kann man getrost als trocken bezeichnen. Die Farbe ist rubinrot mit violetten Einstichen. Der Duft ist nach Kirschen und der Geschmack ist fruchtig, warm mit ausgewogenen Tanninen.

PavoNero – Primitivo di Manduria DOC von Aldi

Dies ist nun der dritte Wein in unserem Primitivo di Manduria Test. Es handelt sich um den Jahrgang 2020, ebenfalls einen DOC Wein mit 14,5% Alkohol und als halbtrocken gekennzeichnet. Das Weingut PavoNero kenne ich nicht und ich habe auch nicht viel über sie herausgefunden. Man sieht, dass sie Weine aus allen Regionen Italiens anbieten. Es sieht danach aus, dass sie Genossenschaftstrauben aufkaufen und dann verarbeiten, oder was sogar noch wahrscheinlicher ist, fertigen Wein aufkaufen und nur noch abfüllen.

Dieser Primitivo di Manduria ist zum Beispiel in der Toskana abgefüllt worden. Trotzdem kann ich nichts schlechtes an dem Wein finden, zumal Preis Leistung dann schon eine Überraschung sind. Niemand kann in Apulien einen Manduria Primitivo für 4,99 Euro anbieten. Die günstigsten Primitivo di Manduria fangen bei 8,00 Euro an – Seriöse gut gemachte Weine liegen dann zwischen 12 und 20 Euro. Aber der PavoNero war gut trinkbar, für mich süß aber nicht zu süß. Tannine und Säuren war gering aber vorhanden – rundum ein „ok“ Wein.

Fazit

Wer wirklich halbtrockene fruchtige dunkle Rotweine mit viel Sonne liebt, ist beim Ad Hoc gut aufgehoben. Wahrscheinlich ist der Vergleich auch nicht ganz fair, da der Ad Hoc in einer anderen Preisliga spielt. Er hat auch drei Monate im Barrique verbracht, was im wieder einige elegante Holznoten mitgibt. Der Scorura hingegen ist nicht zu aufdringlich und ist auch ein guter Begleiter zum Essen. Wer es noch elegante mag, sollte zum „Magno“ oder „Charisma“ vom gleichen Weingut greifen. Genau dazwischen kann man dann den PavoNero verorten. Bei meinem letzten Test von Primitivos vom Diskounter Aldi, musste ich den Test abbrechen und hatte den Wein als untrinkbar deklariert. In der Tat habe ich ihn weggegossen. Davon ist der PavoNero Primitivo weit entfernt. Wirklich ein Wein, den man trinken kann.

Im folgenden möchte ich einen kurzen Überblick und Vergleich geben, um die Unterschiedlichen Primitivo di Manduria besser im Zusammenhang sehen zu können.


WeinWeingutAlkohol in %Attribute
Ad HocTenuta Giustini143 Monate im Barrique
AcinoreTenuta Giustini 15Edelprimitivo mit 9 Monaten im Barrique
PavoNero PavoNero 14,5Aldi Wein – halbtrocken
Scorcura Erario14Einstiegsprimitivo, trocken
MagnoErario 14fein, zart nach Erdbeeren
CharismaErario 14,56 Monate im Barrique
Primitivo di Manduria Test

Im übrigen haben wir unsere Primitivo di Manduria auch zu einem Probierpaket zusammengefasst.


Probierpaket Primitivo di Manduria
Probierpaket Primitivo di Manduria DOC

Der grosse Primitivo di Manduria Test

Nachtrag:

Inzwischen haben wir ein weitere Primitivo di Manduria probiert und getestet. Die Ergebnisse möchten wir Ihnen nicht vorenthalten und passen wunderbar zu dem obigen Artikel. Ich habe dabei Magno, Charisma von Erario sowie zwei Weine vom Weingut Erminio Campa gegeneinander getestet.

Ich weiss nicht, ob es daran lag dass meine Geschmacksnerven noch nicht wieder perfekt wieder hergestellt waren, nachdem ich nach Weihnachten an COrona erkrankt war, aber einen großen Unterschied zwischen Magno und Charisma konnte ich nicht schmecken. Das bedeutet, dass ich auch die sonst so klar schmackbaren Barrique Noten nicht wahrgenommen habe.

Magno von Erario

Die Trauben des Magno wachsen and 40 jährigen Trauben und er reift 12 Monate in Edelstahltanks um danach noch 8 Monate in der Flasche nachzureifen. Er hat eine rubinrote Farbe mit violetten Reflektionen. Insgesamt ist er trocken, herb bis vollmundig.

Charisma von Erario

Der Charisma dagegen wächst an den selben Reben wie der Magno unterscheidet sich lediglich im Weinkeller. Hier reift der Wein erst 12 Monate im Stahlfass, dann 6 Monate im Eichenfass und danach nochmal 6 Monate in der Flasche. Die Farbe ist rubinrot mit orangen Reflektionen. Der Geschmack ist sehr ähnlich zu dem Magno mit etwas sanfteren Tanninen. Bei beiden Weinen ist der Charakter des Primitivo di Manduria klar erkennbar.


Probierpaket Primitivo di Manduria
Wein Paket Primitivo di Manduria mit 6 Weinen

Die Weine von Erminio Campa

Neu getestet wurden die Weine vom Weingut Erminio Campa. Dazu gehören eben auch zwei Primitivo di Manduria aus dem Jahr 2017. Es handelt sich um die Weine Li Cameli und Li Janni, die sich nur in ihrer Intensität unterscheiden. Beide Weine sind trocken, fruchtig und sind im Stahlfass gereift. Zusammenfassend:


WeinWeingutJahrgangAlkoholKommentar
MagnoErario201815%fein, herb, zart nach Erdbeeren, solide
CharismaErario201815%feine Tannine, weinig Holzgeschmack
Li CameliErminio Campa201715%eleganter Spitzen Primitivo
Li JanniErminio Campa201714%trocken, elegant
Primitivo di Manduria Test


Allgemeines zum Primitivo di Manduria

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