Der Chape Wein ist etwas ganz Besonderes. Eigentlich hätte man das einem Chardonnay aus Abruzzen gar nicht zugetraut. Der Besitzer des Weinguts agriCosimo hat sich dabei inspirieren lassen von den besten Weissweinen, die Italien zu bieten hat: Cervaro della salla aus Ficulle in Umbrien. Und am Ende kommt der Chape an diese Weine ran. Ich war begeistert.
Eigenschaften des Chape Wein
Der Wein an sich ist eigentlich ein Cuvee aus 50% Chardonnay und wie es sich für die Region gehört 50% Pecorino Trauben. Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung ist IGT Colline Teatine.
Chardonnay-Trauben werden geerntet und gepresst, und ihr Most (ohne Schale) wird bei 10 °C in einen Gärbottich gegeben. Nach 10–12 Tagen wiederholt man den Vorgang für Pecorino-Trauben und gibt deren Most in gleicher Menge in denselben Gärbottich. Erst an diesem Punkt leitet man die primäre Gärung ein. Die malolaktische Gärung erfolgt über 6 Monate in Tonneaux, wo man den Wein auf der Hefe aufrührt. Danach Reift der Chape Wein noch 8 Monate in der Flasche.
Verkostungsnotizen des Chape Wein
Banane, Passionsfrucht, geröstete Mandeln. Ein würziger und anhaltender Kontrapunkt zwischen Milde und Frische. So entsteht ein Weißwein, der nachhaltig, vollmundig, trocken schmeckt und eine intensive Frucht und Würze entwickelt.
Das Weingut
Das Weingut hat man am Hang von Villamagna mit Blick auf die Adria gebaut. Wir waren beeindruckt, wie organisiert nahezu steril alles war. Ein so gut organisiertes Weingut wie das von agriCosimo haben wir selten gesehen. Auch gibt es Schlafmöglichkeiten für Gäste, die hier regelmäßig Verkostungsveranstaltungen buchen können. Manchmal werden dazu Sterne-Köche aus Italien eingeladen, die die Verkostung bekochen. Man ist seit einigen Jahren Bio-zertifiziert.
IGT Colline Teatine
Die IGT Colline Teatine ist eine geografische Bezeichnung, die Weine aus der Provinz Chieti in der Region Abruzzen, Mittelitalien, umfasst. Sie steht für „Indicazione Geografica Tipica,“ eine Kennzeichnung, die es Winzern ermöglicht, experimentellere und kreativere Weine herzustellen, da sie weniger strengen Regeln als DOC- oder DOCG-Weine unterliegen. Die Colline Teatine selbst bezieht sich auf die Hügellandschaften dieser Region, die ideal für den Weinbau sind und eine lange Tradition im Anbau von Qualitätsweinen haben.
Für einen Weinkenner ist die IGT Colline Teatine besonders interessant, weil sie eine Vielzahl von Weinstilen und Rebsorten hervorbringt. Sie umfasst sowohl autochthone Rebsorten wie Montepulciano und Trebbiano als auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Diese Vielfalt ermöglicht es den Winzern, sowohl traditionelle als auch moderne Weine zu produzieren, die sowohl lokaltypische Eigenschaften als auch internationale Einflüsse widerspiegeln.
Die Weine dieser IGT-Region zeichnen sich oft durch eine Kombination aus Frische und Fülle aus, die durch das günstige Klima und die Bodenverhältnisse begünstigt wird. Das warme, mediterrane Klima wird durch die Nähe zur Adria gemildert, während die kalkhaltigen und tonreichen Böden der Hügel den Reben Mineralität und Struktur verleihen. Diese Kombination von Faktoren sorgt dafür, dass die Weine der IGT Colline Teatine eine harmonische Balance zwischen Frucht, Säure und Struktur besitzen.
Rotweine aus der Region, besonders jene auf Montepulciano-Basis, sind oft kraftvoll und fruchtig, mit Aromen von dunklen Beeren, Pflaumen und Gewürzen. Sie können sowohl jung getrunken als auch gut gereift werden. Weißweine, besonders jene aus Trebbiano oder Pecorino, bieten frische Zitrusnoten, florale Aromen und eine lebendige Säure, die sie zu exzellenten Speisenbegleitern macht.
