Viele Leute, die sich vielleicht nicht so sehr mit italienischem Wein auskennen, fragen sich: Welches sind beste italienische Weine. Und die Standardantwort ist: Es kommt darauf an. Ja, worauf kommt es denn an? Natürlich auf ihren Geschmack … Im folgenden werde ich versuchen Ihnen eine Antwort auf die Frage „Welches sind die besten italienischen Rot-Weine“ zu geben, in dem ich die Antwort aus verschiedenen Perspektiven gebe. Da sei zunächst die offizielle Sichtweise, da ist eine nach Geschmacksrichtungen und eine nach Preis oder eben auch nach Region.
Geschmack
Lieben Sie Weine, die eher fruchtig, dunkel und nicht zu trocken sind, dann gibt es zwei italienische Weintypen, die für Sie in Frage kommen. Da ich hier wirklich die besten Weine hervorheben möchte, werde ich nicht auf Primitivos eingehen. Sie mögen jetzt vielleicht an einen hochwertigen Primitivo oder Primitivo di Manduria gedacht haben, aber diese eher einfachen Weine lasse ich jetzt außen vor. Bitte verstehen Sie es nicht falsch, ich trinke auch ab und zu einen Primitivo, aber ich würde ihn nie zu den besten Weinen Italiens zählen.
Amarone
Ich war bei dem Typ fruchtig, dunkel und nicht trocken stehen geblieben. Der erste Wein, den es dabei zu nennen gilt ist der Amarone. Geschmacklich in der Primitivo Gruppe, aber eben einen andere Liga. Hier spielen wir in der Champions League der Weine. Gute Amarone, sollten Sie nicht beim Diskounter kaufen. Ein Amarone von entweder den Großen ihrer Zunft oder von kleinen unbekannten Amarone Winzern um Verona herum.
Bolgheri
Eine weitere Gruppe italienischer fruchtiger, dunkler Rotweine kommen aus Bolgheri. Bolgheri ist eine kleine Gegend in der Toskana südlich von Florenz direkt am Meer. Wann verwendet Merlot und Cabernet, was die Weine zu einem Cuvee macht. Zwar sind die Weine nicht so weich und lieblich, wie Amarone, aber rund, harmonisch und Spitzenklasse – Bolgheri DOC.
Barolo und Brunello
Lieben Sie es etwas trockener mit etwas Säure dann kommen wir zu den Weinen, die sicherlich zu den besten italienischen Weinen zählen: Barolo und Brunello. Starten wir mit dem Barolo aus dem Piemont, also dem Norden von Italien. Der Barolo ist etwas für Kenner und den fortgeschrittenen Weintrinker. Selbst ich zähle den Barolo, der aus der Nebbiolo Traube gewonnen wird nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber er gehört sicher in die Kategorie: Beste italienische Weine. Gleich daneben muss man den Brunello nennen, der aus der Toskana kommt. Hier verwendet man 100% Sangiovese Trauben. Um den Brunello di Montalcino zu mögen, muss man kein Kenner sein. Seine Komponenten, seien es Tannine, Säure und Frucht sind ausgewogen und harmonieren perfekt.
Vino Nobile di Montepulciano
An dieser Stelle sei noch ein dritter Roter erwähnt aus der Gruppe: Beste italienische Weine: der Vino Nobile di Montepulciano. Eigentlich ist er sehr ähnlich zum Brunello. Ich glaube nur mit viel Übung und Erfahrung kann man die beiden Rotweine auseinander halten. Beide Weine stellt man aus Sangiovese Trauben her, allerdings darf beim Vino Nobile auch noch zu einem kleinen Prozentsatz Most anderer Trauben zugesetzt werden.
Sagrantino und Aglianico
Lieben Sie Weine die richtig tanninhaltig sind? Einen hohen Tanningehalt (Gerbsäure) bemerken Sie, wenn sich die Schleimhäute im Mund beim ersten Schluck richtig zusammenziehen. Je mehr die Schleimhäute sich zusammen ziehen, desto mehr Tannin ist im Wein enthalten. Den Effekt haben Sie übrigens nur bei Rotwein. Der tannihaltigste Wein ist mit Abstand der Montefalco Sagrantino DOC. Einige Weinbauern bieten ihn auch als Riserva oder als Grand Cru an, was ihn wirklich zu etwas Besonderem macht.
Offizielle Sichtweise
In der offiziellen Sichtweise eines Italieners wird er Ihnen folge Weine in der Reihenfolge nennen: 1. Barolo, 2. Brunello, 3…Rest . Fragen Sie Nicht-Italiener wird die Antwort eine andere sein 1. Supertoskaner 2. Amarone 3. Brunello
Der Geschmack ist eben unterschiedlich. Auch muss man sicherlich zwischen den Kulturen unterscheiden, aber auch zwischen dem Expertenlevel. Ist man jemand, der nur ab und zu Wein trinkt oder kennt man sich aus, weil es zu jedem Essen gehört.
Schaut man sich die offiziellen Top 100 der italienischen Weine jedes Jahr an, so tauchen dort noch andere Weine auf, die sicherlich ebenfalls Spitzenklasse sind. Da sei zunächst der Montefalco Sagrantino DOC genannt. Ein tanninhaltiger dunkler, kräftiger Rotwein aus Umbrien eben aus Sagrantino Trauben. Aber nicht zu vergessen die Weine aus Aglianico Trauben wie den Taurasi oder den Aglianico del Vulture. Dies sind Weine, die man selten in Deutschland findet, aber sehr interessant sind, da sie eben nicht zum Mainstream gehören. Vom Geschmack ähnlich dem Sagrantino, aber nicht ganz so tanninhaltig. Auch hier findet man in der Top 100 Hitliste immer wieder Weine aus Bolgheri sowie die Supertoskaner Weine.
Preis
Nimmt man den Preis als Kriterium, wird die Liste von den Supertoskanern um Ornellaia, Masseto und Sassicaia angeführt. Danach folgen relativ schnell Barolo Weine und Brunellos sowie Amarone Weine. Die Preise richten sich auch danach, wieviel Flaschen noch auf dem Markt verfügbar sind – Raritäten und bestimmte Jahrgänge, die vermeintlich besonders gut geworden sind. Meist sind die Top Weine Riservas, die noch ein paar Jahre länger im Eichenfass gelagert wurden. Lassen Sie sich nicht vom Preis leiten. Häufig gibt es Weine aus der gleichen Region von kleineren unbekannten Weingütern, die fast genauso gut sind und nur einen Bruchteil kosten. Die großen Namen, sind deswegen gut, weil sie es schaffen jedes Jahr, jeden Jahrgang mit fast gleicher hohen Qualität auf den Markt zu bringen.
Ich hoffe wir konnten ihne den italienischen Wein und vor allen Dingen die Gruppe „beste italienische Weine“ näher bringen.