Gerade zurückgekehrt von der größten Weinmesse Italiens, war ein Thema, an dem man nicht vorbeikam neben Bio-Weinen eben auch Naturwein. Bevor wir auf einige Naturweine-Güter näher eingehen, möchten wir zuerst kurz erklären, was das Besondere an Naturwein ist.
Wichtig zu verstehen ist, dass sich im Prinzip jeder Wein Naturwein nennen dürfte, da die Bezeichnung nirgends geschützt ist. Zwar gibt mehr oder wenig klare Definitionen, aber es ist in keiner offiziellen Richtlinie festgeschrieben.
Grundsätzlich erstrebt man mit den Naturweinen noch mehr Bio als es bei Bio-Weinen gesetzlich geregelt ist. Man geht eben einen Schritt weiter, mit allen Vor-und Nachteilen.
Natürlich, ich bin bereit, über Naturwein zu plaudern! Schnall dich an, denn wir tauchen in die faszinierende Welt dieses lebendigen Getränks ein.
Naturwein, ein Begriff, der in den letzten Jahren die Weinwelt erobert hat. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem trendigen Ausdruck?
Um das zu verstehen, müssen wir zu den Wurzeln des Weinbaus zurückkehren. In der Naturweinwelt geht es darum, den Weinbau auf seine ursprünglichste Form zurückzubringen. Stell dir vor, du wanderst durch einen Weinberg, umgeben von knorrigen Reben, die in Harmonie mit ihrer Umgebung leben. Hier beginnt die Reise des Naturweins.
Herstellung
Naturwein, auch bekannt als „Raw Wine“ oder „Vin Naturel“, wird mit minimaler Intervention hergestellt. Das bedeutet, dass Winzer bei der Produktion dieses Getränks so wenig wie möglich in den natürlichen Prozess eingreifen. Vergiss chemische Düngemittel, künstliche Hefen und den ganzen anderen Kram. In der Welt des Naturweins ist weniger tatsächlich mehr.
Eigenschaften des Naturwein
Aber was macht Naturwein so besonders? Nun, für viele ist es die Widerspiegelung des Terroirs in seiner reinsten Form. Terroir, dieser mysteriöse Begriff, der den Einfluss von Boden, Klima und Topographie auf den Wein beschreibt, wird im Naturwein auf eine neue Ebene gehoben. Diese Weine sprechen buchstäblich von ihrem Ursprungsort – jedes Glas erzählt eine Geschichte von Boden, Sonne und Wind.
Geschmack
Doch Vorsicht, mein lieber Weingenießer, Naturwein ist nicht jedermanns Sache. Diese Weine können wild, ungestüm und manchmal sogar kontrovers sein. Ein Glas Naturwein zu trinken ist wie eine Achterbahnfahrt für deine Geschmacksknospen – du kannst nie genau vorhersagen, was als nächstes kommt. Von funkigen Aromen bis hin zu ungewöhnlichen Texturen gibt es hier keine Grenzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Spontangärung. Anstatt künstliche Hefen hinzuzufügen, lassen Naturwinzer die natürlichen Hefen, die auf den Trauben und in der Umgebung vorhanden sind, die Arbeit erledigen. Es ist eine Art Party für Mikroorganismen – sie tanzen herum und verwandeln den Traubensaft in Wein, ganz ohne menschliches Zutun.
Kriterien für Naturwein
Doch auch in der Weinwelt gibt es Regeln, und Naturwein ist keine Ausnahme. Es gibt bestimmte Kriterien, die ein Wein erfüllen muss, um sich als Naturwein zu qualifizieren. Einige dieser Regeln beinhalten den Verzicht auf chemische Pestizide und Herbizide im Weinberg, die Verwendung von handwerklichen Techniken im Keller und den minimalen Einsatz von Schwefel. Genau hier streiten sich die Naturweinbauern. Einige verzichten gänzlich auf Schwefel, andere setzten Schwefel ganz moderat ein. Die Regeln sind nicht strikt
Ein weiteres faszinierendes Merkmal von Naturweinen ist ihre Lebendigkeit. Im Gegensatz zu den meisten konventionellen Weinen, die im Laufe der Zeit stabilisiert und gefiltert werden, behalten Naturweine oft eine gewisse Unberechenbarkeit. Sie können sich im Glas verändern, weiter fermentieren und sich im Laufe der Zeit entwickeln. Es ist, als ob der Wein ein Eigenleben führt, das den Winzer und den Trinker gleichermaßen überrascht und begeistert.
Natürlich gibt es auch Kritiker des Naturweins. Einige argumentieren, dass die unkonventionellen Aromen und Texturen dieser Weine eine erworbene Geschmackssache sind. Andere heben Bedenken hinsichtlich der Stabilität und Konsistenz hervor. Doch für diejenigen, die sich auf das Abenteuer einlassen, bietet Naturwein eine aufregende Möglichkeit, Wein in seiner reinsten und ehrlichsten Form zu erleben.
In einer Welt, in der die Massenproduktion und die Standardisierung oft dominieren, ist Naturwein eine Erinnerung daran, dass Wein eine Kunstform ist. Es ist eine Hommage an die Natur und an die Handwerkskunst der Winzer, die ihre Leidenschaft und Kreativität in jede Flasche gießen.
Unterschied Naturwein und Orange Wein
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Orange Wein und Naturwein nicht dasselbe sind, aber es gibt gewisse Überlappungen.
Orange Wein ist eine spezifische Stilrichtung des Weins, die sich durch ihre charakteristische Farbe, Aromen und Textur auszeichnet. Im Gegensatz zu den traditionellen Weißweinen, die durch eine klare, helle Farbe gekennzeichnet sind, erhält der Orange Wein seine charakteristische Farbe durch eine längere Einwirkung der Traubenschalen während der Gärung. Dies verleiht dem Wein oft eine orangefarbene, bernsteinähnliche Farbe – daher der Name.
Der Prozess der Herstellung von Orange Wein kann sowohl bei konventionellen als auch bei Naturweinen angewendet werden. Naturwein hingegen bezieht sich auf eine Philosophie der Weinherstellung, die auf minimaler Intervention beruht, um die natürlichen Eigenschaften des Weins und seines Terroirs zu bewahren. Naturwein kann aus Trauben jeglicher Farbe hergestellt werden, nicht nur aus weißem Traubensaft.
Nicht alle Orange Weine sind Naturweine, und nicht alle Naturweine sind Orange Weine. Es gibt jedoch eine gewisse Überschneidung zwischen den beiden Kategorien. Viele Naturweinproduzenten entscheiden sich dafür, ihre Weine auf natürliche Weise herzustellen, einschließlich der Verwendung von langen Maischestandzeiten, bei denen die Traubenschalen mit dem Saft in Kontakt bleiben. Dies führt oft zu einer orangefarbenen Farbe im Wein.
Es ist wichtig anzumerken, dass Orange Wein kein Hinweis auf die Qualität des Weins ist, sondern eher eine Beschreibung seines Stils und Herstellungsprozesses. Die Aromen und Texturen von Orange Wein können von fruchtig und blumig bis hin zu kräuterig und tanninreich variieren.
Wir von Weinistgeil haben sowohl Orange Wein als auch rote Naturweine im Angebot. Und in der Tat sind unterscheiden sich die Jahrgänge dieser Weine drastisch. Manche Jahrgänge sind von traditionell hergestellten Weinen kaum zu unterscheiden, andere haben einen sehr natürlichen, frischen Charakter – sehr interessant. Dabei geht es um das kleine Weingut Armosa in Sizilien, dass diese Weine produziert.
Zusammenfassung
Nicht jeder Orange Wein ist somit automatisch ein Naturwein, aber einige Orange Weine werden nach den Prinzipien des Naturweins hergestellt. Wenn man also einen wirklich reinen und unverfälschten Genuss erleben möchte, suche nach Naturweinen, die auch den charakteristischen orangefarbenen Stil bieten können. Es ist wie die Kombination von zwei aufregenden Welten in einer Flasche!
Also, das nächste Mal, wenn du ein Glas Wein einschenkst, warum nicht das Abenteuer des Naturweins erkunden? Wer weiß, vielleicht entdeckst du eine neue Leidenschaft, die deine Sinne beflügelt und deine Vorstellungskraft entfacht. Prost und auf die Vielfalt des Weins!