Sie wollten schon immer mehr über den Barolo Wein wissen? Was kostet ein Barolo? Warum ist ein Barolo so teuer? Wie schmeckt eigentlich ein Barolo? Dann werden wir in diesem Blog Beitrag einige Antworten auf Ihre Fragen haben. Am Ende stellen wir Ihnen noch unseren Lieblings-Barolo vor, den wir zu Weihnachten genossen haben.
Der Barolo ist keine Rebsorte, sondern wird aus nur einer Rebsorte Nebbiolo gemacht. Damit ist ein Barolo niemals ein Cuvee, sondern immer reinsortig. Der Name stammt von dem gleichnamigen Ort im Piemont in der Nähe der Stadt Alba. Inzwischen gibt es ein ganzes Gebiet um Barolo herum, in dem Barolo Wein entstehen darf.
Warum ist ein Barolo so teuer ?
Barolo Wein gehört zu den teuersten und angesehensten Weinen der Welt. Die hohen Preise resultieren aus einer Kombination mehrerer Faktoren, die Qualität, Seltenheit und Produktionskosten beeinflussen. Diese Faktoren umfassen die Herkunft, die Rebsorte, die Produktionsmethoden, die Reifung, die Marktnachfrage und die Investitionen der Winzer.
Der Barolo stammt aus dem Piemont in Norditalien, einem Gebiet mit einzigartigen klimatischen und geologischen Bedingungen. Die Region Langhe, wo Barolo hergestellt wird, bietet optimale Bedingungen für den Anbau der Nebbiolo-Traube, aus der Barolo ausschließlich besteht. Diese Böden sind reich an Kalkstein und Ton, was den Weinen Struktur und Komplexität verleiht. Die Nebbiolo-Traube ist jedoch schwierig anzubauen. Sie benötigt lange Vegetationsperioden und ist empfindlich gegenüber Wetterveränderungen, was das Risiko für die Winzer erhöht und die Produktionskosten steigert.
Die Produktionsmethoden tragen ebenfalls erheblich zu den hohen Kosten bei. Barolo muss strenge Vorschriften einhalten, um die DOCG-Klassifikation zu erhalten. Dies umfasst niedrige Erträge pro Hektar, um die Qualität der Trauben zu maximieren. Die Weinlese erfolgt oft von Hand, was zeitaufwendig und kostspielig ist. Nach der Ernte durchlaufen die Trauben eine lange und sorgfältige Vinifikation. Traditionell fermentiert Barolo in großen, neutralen Holzfässern, um die Aromen zu entwickeln und zu verfeinern. Diese Prozesse erfordern erhebliches handwerkliches Können und Erfahrung.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Reifung. Barolo muss mindestens drei Jahre reifen, davon mindestens 18 Monate in Holzfässern. Viele hochwertige Barolos reifen sogar länger, oft fünf Jahre oder mehr. Diese lange Reifung bindet Kapital und Lagerkapazitäten und erhöht die Produktionskosten weiter. Die Fässer, oft aus teurer slowenischer oder französischer Eiche, tragen zusätzlich zu den Kosten bei. Die Reifung verleiht dem Wein jedoch seine charakteristische Tiefe, Komplexität und Lagerfähigkeit, was seinen Wert und seine Attraktivität steigert.
Die Marktnachfrage spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Barolo hat sich einen Ruf als einer der besten Rotweine der Welt erarbeitet, vergleichbar mit den großen Weinen aus Bordeaux und Burgund. Dieser Ruf, kombiniert mit der begrenzten Produktionsmenge, treibt die Preise in die Höhe. Sammler und Liebhaber sind bereit, hohe Preise zu zahlen, um seltene und hochwertige Flaschen zu erwerben. Der Barolo-Markt wird zudem von Investoren beeinflusst, die ihn als werthaltiges Gut sehen, was die Preise weiter in die Höhe treibt.
Die Winzer in der Barolo-Region investieren kontinuierlich in ihre Weinberge und Keller, um die Qualität ihrer Weine zu verbessern. Diese Investitionen umfassen den Einsatz moderner Weinbautechniken, den Kauf hochwertiger Fässer und die Renovierung von Kellern. Diese ständigen Bemühungen, die Qualität zu steigern, erfordern erhebliche finanzielle Mittel und spiegeln sich in den hohen Verkaufspreisen wider.
Warum ist ein Barolo so teuer ? Der Barolo wird relativ aufwendig hergestellt und bis er auf den Markt kommt, um verkauft zu werden vergehen einige Jahre. Der normale Barolo braucht 5 Jahre bis er verkauft erden darf. Wichtig zu wissen ist, dass die Reifezeit bei Barolos 38 Monate beträgt. Davon sind 18 Monate im Holzfass Pflicht. Für den Barolo Riserva sind mindestens 62 Monate Pflicht. Damit wird der ganze Reifeprozess allein schon relativ aufwendig für den Winzer und er muss den Platz für mindestens 4 Jahrgänge vorhalten. Somit sind Preise ab 30 ,- Euro nicht zu hoch gegriffen. In unserem Blog Artikel vergleichen wir Discounter Barolo Weine mit hochwertigen Winzer Barolos.
Wie schmeckt eigentlich ein Barolo?
Der Barolo hat einen leicht fruchtigen Geschmack. Man kann Beerenfrüchte schmecken sowie Noten von Tabak, Trüffel, Mokka, Bitterschokolade und ätherische Kräuter gesellen. Es kommt ein Rosen- und Veilchengeschmack dazu. Die Farbe ist allerdings Hellrot, nicht vergleichbar mit anderen schweren, fruchtigen Weinen Italiens, wie zum Beispiel dem Amarone. Der Wein hat einen relativ hohen Tannin Anteil und auch Säureanteil und ist definitiv kein Einstiegswein für Leute, die noch nicht viel Erfahrung mit Rotwein haben. Je länger der Barolo noch liegt und lagert, desto runder und milder wird er. Die Säure wird dann langsam abgebaut. Man kann einen Barolo getrost 10-20 Jahre liegen lassen. Als Daumenregel:
alles unter 25,- Euro – Finger weg
30-40 – guter Einstiegbarolo
ab 50,- deutlich komplexer und eleganter
Beispiel: Barolo von Fratelli Ferrero
Am ersten Weihnachtsfeiertag, wurde aus gegebenen Anlass ein besonderer Tropfen Barolo von Ferrero geöffnet. Es gab neuseeländischen Rinderfilet – rosa gebraten – nein fast rot – perfekt auf den Punkt genau. Dazu muss ein entsprechend hochwertiges Getränk aufgetischt werden. Mit einem Barolo ist man da auf der richtigen Seite. Allerdings muss man die Nebbiolo Traube mögen. Der Barolo ist ein komplexer Wein, der sicherlich nicht allen schmeckt und an den man sich gewöhnen muss. Der Wein ist viel heller, als die Weine, die man vielleicht aus der Toskana kennt. Auch entfaltet der Wein erst nach und nach seinen Geschmack. Anfangs kommt er sogar etwas zu hart rüber, wird dann nach einer Stunde an der Luft weicher und weicher. Für uns war der Barolo von Fratelli Ferrero ein perfekter Begleiter zum Weihnachtsessen.
Wir von Weinistgeil haben drei verschiedene Weingüter im Programm, nachdem wir auf einer Wein Tour ca. 12 verschiedene Weingüter besucht hatten. In unserer Auswahl hatten wir nur kleine Familienbetriebe, für die handwerkliche Winzerarbeit von hoher Qualität im Vordergrund steht. Hier hatten wir auch die Antwort auf unsere Frage gefunden: Warum ist ein Barolo so teuer ?