Der Weg
Diese beeindruckende kleine Stadt haben sie bestimmt schon auf dem Weg nach Süden auf der rechten Seite der Autobahn gesehen. Falls Sie noch nicht so weit südlich waren mit ihrem Auto, dann wird es Zeit.
Fahren Sie durch die Toskana weiter in Richtung Roma, dann kommen sie kurz nach Montepulciano nach Umbrien. Umbrien ist das einzige Bundesland, dass keinen Zugang zum Meer hat. Macht aber nichts, ist trotzdem einen schöne Region und hat auch sehr gute Weine zu bieten. Einer der bekanntesten Weine Umbriens kommt aus Orvieto. Orvieto ist eine kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern auf einem Felshügel aus Tuffstein mit einem gewaltigen, imposanten Dom. Schon von weitem kann man diese imposante Stadt von der Autobahn aus sehen. Der Dom stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist einen Besuch wert, aber auch der Rest der Stadt. Hier kann man gut Essen, sich den berühmten Dom anschauen oder einfach nur durch die mittelalterlichen Gassen spazieren. Nach dieser Stadt hat man dann den Weißwein dieser Region benannt.
Der Wein
Der Orvieto DOC ist ein einfacher, fruchtiger Weißwein aus Umbrien. Den Zusatz Classico tragen die Weine, die aus der Kernregion stammen und nachweislich einem höheren Qualitätsstandard genügen.
Der Wein wird aus den Trauben Grecchetto und Trebbiano gewonnen. Vor 30-40 Jahren war er durchaus ein IN-Wein und war äußerst populär in Deutschland. Dann hat man aufgrund der hohen Nachfrage die Anbauflächen vergrößert und der Wein verkam zusehends zu einem Billigprodukt. Leider hat man in der Region um Orvieto dem nicht entgegengewirkt und sich auf die weiter Verbesserung konzentriert, sondern den Preisverfall einfach hingenommen. Heute werden ein Teil der Weine am Ende eines Jahres teilweise vernichtet oder zu Schleuderpreisen vergeben, da man die Lager für den neuen Wein braucht.
Die Weintour
Ich bin ca. eine Woche lang mit Kennern der Region von einem Weingut zum nächsten gefahren, um die Winzer kennen zu lernen und zu verstehen, wie wir ins Geschäft kommen können.
Da zum Beispiel das Weingut Palazzone, dass sich auf ein breites Spektrum an Orvieto Classicos bis hin zu den Superiors spezialisiert hat. Dort habe ich auch einen Wein kosten dürfen, den man ganz nach alten traditionellen Methoden hergestellt hat – ohne Strom sozusagen.
Beindruckt hat mich auch das Weingut Castello di Corbara, das von Dr. Fransca Bernicchi geführt wird, die uns auch durch die Weine geführt hat. Hier trifft man eine weitaus größere Vielfalt an Weinen an und liegt preislich ebenfalls deutlich höher. Ein Wein, den ich in meinem Blog bereits erwähnt habe ist der Orzalume, der ein absolutes Genusserlebnis für mich war. Ein weiterer Tip ist das kleine Weingut Argillae. Ein junges, dynamisches Ehepaar führt das Weingut. Die Eigentümerin Guilia di Cosimo hat uns ihre Weine kosten lassen. Sie hat sich auf Orvieto Classicos von bester Qualität spezialisiert. Ihre moderne Denkweise hat mich beeindruckt und ich habe viel für mein Weingeschäft gelernt.
Zu guter Letzt hatten wir das Weingut Altarocca besucht, die eine Vielzahl unterschiedlicher Weine biologisch produziert. Neben dem eigentlichen Weingut betreibt auch ein Hotel der gehobenen Kategorie. Hier können die Weinverkostung und andere Kulinarische Finessen dazu gebucht werden.
Orvieto Classico bei Weinistgeil
Dabei durfte ich viele Orvieto Classicos probieren, die am Ende doch nur fruchtige, einfache Weißweine waren. In vielen Fällen waren dafür die Preise auch noch zu hoch. In unserem Weinshop haben wir nur einen Orvieto Classico vom Weingut Montegiove den BiAnCo.