Barrique
Unter dem Begriff „Barrique“ versteht man ein kleines Eichenholzfass, das man in der Weinherstellung verwendet. Dieses Fass hat meist ein Volumen von etwa 225 Litern. Winzer nutzen Barriques, um Wein zu lagern und reifen zu lassen. Der Einsatz von Barrique-Fässern beeinflusst den Geschmack, das Aroma und die Struktur des Weins erheblich.
Herkunft und Geschichte
Der Begriff „Barrique“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Fass“. Eichenfässer zur Weinlagerung haben eine lange Tradition. Die Techniken zur Herstellung und Nutzung von Barriques wurden im Bordeaux-Gebiet Frankreichs im 17. und 18. Jahrhundert verfeinert.
Material und Herstellung
Barrique-Fässer bestehen aus Eichenholz, das aus Frankreich, den USA oder manchmal auch aus Osteuropa stammt. Französische Eiche wird wegen ihrer feinen Körnung und den subtilen Aromen geschätzt. Amerikanische Eiche hat eine gröbere Körnung und liefert intensivere Vanille- und Kokosnussaromen.
Die Herstellung eines Barrique-Fasses ist anspruchsvoll. Man wählt, schneidet und biegt die Fassdauben sorgfältig über Feuer. Der Grad der Röstung (Toasting) der Innenseite des Fasses variiert. Leicht getoastete Fässer geben subtilere Aromen ab, stark getoastete Fässer intensivere Raucharomen.
Einfluss auf den Wein
Die Lagerung in Barriques hat mehrere Effekte:
- Aromatische Entwicklung: Der Wein nimmt Aromen von Vanille, Gewürzen, Rauch, Karamell und manchmal Schokolade auf.
- Oxidation: Das Holz lässt eine geringe Menge Sauerstoff eindringen, was die Tannine glättet und die Struktur verbessert.
- Tanninzugabe: Das Holz gibt Tannine an den Wein ab, was die Komplexität erhöht.
Verwendung in verschiedenen Weinarten
Man verwendet Barrique-Fässer für Rot- und Weißweine. In Rotweinen wie Bordeaux, Rioja oder Barolo erhöht der Ausbau die Komplexität und Langlebigkeit. Auch bei Weißweinen wie Chardonnay verleiht der Ausbau mehr Körper und zusätzliche Aromen.
Ausbau und Markt
Winzer entscheiden, ob und wie lange ein Wein im Barrique-Fass reift, je nach gewünschter Stilistik. Manche Weine reifen nur wenige Monate, andere mehrere Jahre. Die Kosten für Barrique-Fässer und die Lagerung machen den Prozess teuer. Dies spiegelt sich oft in höheren Preisen für Barrique-ausgebaute Weine wider.
Kritische Betrachtungen
Viele Weinliebhaber schätzen den Barrique-Einfluss, doch es gibt auch Kritik. Manche finden, dass der Holzeinfluss die ursprünglichen Fruchtaromen und den Terroir-Charakter überdeckt. Winzer experimentieren daher mit verschiedenen Toasting-Graden und der Wiederverwendung von Fässern, um ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen.
Der Ausbau trägt entscheidend zur Komplexität und Vielfalt der Weinaromen bei. Die Auswahl des Holzes, der Toasting-Grad und die Lagerdauer im Fass beeinflussen den endgültigen Charakter des Weins maßgeblich.
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