Viele Kunden stellen sich die Frage: Muss man Amarone dekantieren? dazu ein paar allgemeingültige Antworten und die Spezielle Antwort auf diese Frage.
Unterschied zwischen Dekantieren und Karaffieren
- Dekantieren bedeutet, den Wein vorsichtig in eine Karaffe umzugießen, um ihn vom Bodensatz zu trennen. Das ist besonders bei älteren Amarone wichtig, da sich mit den Jahren Ablagerungen bilden.
- Karaffieren meint das Belüften des Weins, damit er Sauerstoffkontakt bekommt und sich Aromen entfalten. Dies ist vor allem bei jungen, noch verschlossenen Amarone sinnvoll.
Junge Amarone
Ein junger Amarone (3–8 Jahre nach der Ernte) ist oft sehr konzentriert und tanninreich. Hier empfiehlt es sich, ihn 1 bis 2 Stunden vor dem Genuss zu karaffieren, damit er weicher und harmonischer wirkt. Durch den Sauerstoffkontakt öffnen sich die Aromen von Trockenfrüchten, Gewürzen und Schokolade deutlich.
Gereifte Amarone
Bei älteren Amarone (10 Jahre und mehr) ist Vorsicht geboten. Diese Weine sind empfindlicher gegenüber Sauerstoff. Hier reicht es, den Wein kurz vor dem Servieren vorsichtig zu dekantieren, um den Bodensatz zu entfernen. Eine lange Belüftung kann dazu führen, dass die feinen, gereiften Aromen schnell verblassen.
Praktische Tipps
- Flasche einige Stunden vor dem Öffnen aufrecht stellen, damit sich das Depot am Boden sammelt.
- Zum Karaffieren eine bauchige Karaffe verwenden, die viel Oberfläche bietet.
- Zum Dekantieren älterer Weine eine schmale Karaffe nutzen, die den Sauerstoffkontakt begrenzt.
- Immer zuerst probieren: Manche Amarone zeigen sich schon nach kurzem Schwenken im Glas von ihrer besten Seite.
Daumenregel für das Dekantieren allgemein
Ob man Amarone dekantieren sollte, hängt vom Alter ab. Junge Amarone profitieren von 1–2 Stunden Belüftung, während gereifte Amarone nur vorsichtig dekantiert werden sollten, um den Bodensatz zu entfernen und die feinen Aromen zu bewahren.
Das Dekantieren soll dem Wein Luft zum Atmen geben und Sedimente zurückhalten. Es gibt jedoch keine feste Formel, sondern ein paar bewährte Anhaltspunkte:
Alter und Struktur des Weins
- Junge, tanninreiche Rotweine – zum Beispiel Cabernet Sauvignon oder Syrah – profitieren am meisten vom Kontakt mit Sauerstoff. Eine Dekantierzeit von etwa 30 bis 120 Minuten in einem Dekanter mit breitem Boden hilft, die Tannine zu zähmen und die Aromen zu öffnen.
- Leichtere Rotweine und aromatische Weißweine benötigen weniger Luft. Hier reichen meist 15 bis 30 Minuten, damit sich die Duftnoten entfalten können.
- Reife, gereifte Weine sollten vorsichtiger behandelt werden. Sie sind bereits länger gealtert und können durch zu viel Sauerstoff an Komplexität verlieren. Eine kurze Dekantierzeit und ein Gefäß mit schmalem Hals sind ideal, um hauptsächlich das Sediment zu entfernen.
Gründe für das Dekantieren
Beim Dekantieren verfolgt man zwei Hauptziele:
- Belüftung: Sauerstoffkontakt macht harte Tannine geschmeidiger und bringt versteckte Aromen zum Vorschein.
- Sedimenttrennung: Ältere Weine enthalten oft Depot. Durch langsames Umfüllen bleibt das Sediment in der Flasche zurück.
Auswahl des richtigen Dekanters
- Für junge Weine ist eine Karaffe mit breiter Basis und weiter Öffnung geeignet, da sie eine große Oberfläche zur Luft bietet.
- Für ältere Weine empfiehlt sich ein schlanker Dekanter mit geringem Luftraum, damit der Wein nicht übermäßig oxidiert.
Und was ist mit Weißwein?
Auch manche Weiß- oder Roséweine können profitieren, wenn sie anfangs verschlossen wirken. Hier genügt meist eine kurze Zeit im Dekanter (wenige Minuten), um frische, fruchtige Aromen hervorzuheben.
Im Zweifel probieren
Falls Sie unsicher sind, probieren Sie den Wein vor dem Dekantieren. Wirkt er verschlossen und wenig aromatisch, hilft Luft. Schmeckt er bereits ausgewogen, reicht ein vorsichtiges Umfüllen in die Karaffe, um das Depot zurückzulassen, ohne zu viel Luft einzuarbeiten. Muss man Amarone dekantieren? also es kommt drauf an …
Mit diesen Regeln als Orientierung können Sie die Dekantierzeit an Ihren individuellen Wein und Ihren Geschmack anpassen.