Die Frage „Ist Amarone ein trockener oder süßer Wein“ läßt sich leicht beantworten.
Amarone della Valpolicella ist ein trockener Rotwein.
Auch wenn er aus getrockneten Trauben hergestellt wird – ähnlich wie ein Süßwein –, wird die Gärung vollständig durchgezogen. Dadurch wird fast der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt, und der Wein gilt offiziell als trocken.
Warum Amarone trocken ist
- Appassimento-Verfahren: Die Trauben trocknen 3–4 Monate, verlieren Wasser und konzentrieren Zucker und Aromen.
- Vollständige Gärung: Im Gegensatz zum süßen Recioto della Valpolicella wird beim Amarone die Gärung nicht gestoppt. Der Zucker wird fast vollständig in Alkohol umgewandelt.
- Alkoholgehalt: Amarone erreicht dadurch 15–16 % vol., was ihn kräftig und wärmend macht.
Typische Stilistik
- Trocken, aber mit einer opulenten, fruchtigen Aromatik, die an Süßweine erinnert.
- Aromen von getrockneten Früchten (Pflaume, Feige, Rosine), Gewürzen, Tabak, Schokolade.
- Kraftvoll, dicht, langlebig – Spitzenweine reifen 10–20 Jahre, manche sogar länger.
Verwechslungsgefahr
- Recioto della Valpolicella: derselbe Ursprung, aber die Gärung wird gestoppt → süß.
- Amarone: volle Gärung → trocken, trotz der süßlich wirkenden Fruchtfülle.
Kurz gesagt: Amarone schmeckt oft so üppig und fruchtkonzentriert, dass er „süßlich“ wirken kann – er ist aber ein trockener, hochprozentiger Rotwein. Das war die Antwort zu: Ist Amarone ein trockener oder süßer Wein.